INTRA
© Petra Panna Nagy
line up
Bianca Ortner - lead vocals, bass
Hannes Pröstler - guitar, backing vocals
Lukas Aichinger - drums
The Rock n Roll Future is Now: Intra aus der Stahlstadt Linz bringen mit akkuratem Wumms, tricky Riffs und der wohl geilsten Frontfrau seit der Erfindung des Stoner-Rock das Genre auf den nächsten Level.
Bereits nach dem Release der ersten selbstbetitelten EP vor zwei Jahren war klar, Intra sind nicht nur gekommen, um zu bleiben. Das Linzer Powertrio ist vielmehr angetreten, um mit mächtig Dampf in unbekannte Gefilde aufzubrechen und neues Terrain für das Stoner-Genre zu erschließen. Im Gegensatz zum guten alten Christopher Columbus wissen Intra allerdings immer schon ganz genau, wo die Reise hingeht. Wo der Stoner-Rock gerade seinen zweiten Frühling feiert, geht es den Linzern um weit mehr, als bloß um gediegene Revitalisierung. Implizites Motto ist hier dezidiert nicht „Für immer jung“, sondern vielmehr „Times are A-A-Changing“ - den Rock-n-Roll-Göttern sei Dank!
Bei allem Willen zur Innovation doch stets der Tradition verpflichtet, steht Intra vor allem für ein Best of both Worlds. Knochentrockener Rock-Punch, deep down n dirty Superfuzz und gleichzeitig voller Fokus auf Songwriting, den Pop-Genius immer auf Anschlag. Mühelos schafft das Trio den Spagat zwischen dem True Grit der Gründerzeit und struktureller Modernisierung. Das gelingt vor allem, indem man das Repertoire immer wieder um neue Kategorien erweitert, wobei das Spektrum von der metallischen 4/4-Packung bis hin zu labyrinthischen Odd-Meter-Riffs und ohrwurmtauglichen Refrains reicht.
Straight forward in der Rock Evolution. Intra ruhen sich nicht aus, wo sie den Stoner-Jargon perfekt beherrschen, sondern entwickeln vielmehr eine ganz eigene Sprache. Der internationale Status Quo ist hier lediglich Ausgangspunkt, die radikale Erneuerung der denkbar dynamische State of the Art. „Alles bleibt anders“ ist hier also durchaus programmatisch zu verstehen – nicht einfach nur Mehr vom Gleichen, sondern tatsächlich qualitativer Quantensprung. Die Kategorie des Progressiven erscheint hier bestenfalls als Verniedlichung. Intra sind entschieden transgressiv, nicht nur Speaker, sondern auch Genre-Grenzen sprengend am Weg in die Rock-n-Roll Hall-of-Fame. Dabei immer souverän zwischen Gegensätzen navigierend.
Sicher, die Drei aus der Steel-City sind wie Kyuss und Konsorten voll und ganz Töchter-Söhne der Wüste, aber auch die mathematisch-kühle Ästhetik der Riff-Einsteins von Tool oder Porcupine Tree beherrschen sie aus dem Eff-Eff. Die elektrifizierende Dialektik der Elemente verfängt jedoch vor allem da, wo brachiale Riff-Power und die federleichten Vocals von Frontfrau Bianca Ortner zusammentreffen. Popt hier Rock oder rockt hier Pop – das sind Fragen, die im Grunde keine Sau interessieren, wenn man gerade damit beschäftigt ist, heftig headbangend die nächste Hook mitzugröhlen. Alles in allem also beste Voraussetzungen, um der Szene standesgemäß die Asses zu kicken, wie man so schön sagt. Beginn einer großen Rock-n-Roll-Story. Auf über 100 Club-Gigs zementieren Intra in den letzten beiden Jahren ihren Ruf als die ultimative Rock-Hoffnung, um jetzt mit ihrem Debüt-Album The Contact so richtig ernst zu machen. Mit Mothers-Cake-Producer Alex Lausch hat man dabei die absolute First-Choice-Besetzung für alles, was fetzt an den Reglern. Dass die LP bei StoneFree Records erscheinen wird, ist daneben definitiv kein kleiner Ritterschlag, sondern ein ganz großer.
Und eh klar, live spielen die 3 Linzer sowieso in einer eigenen Liga. Als sportlicher Referenz bietet sich hier - obwohl geographisch schon auch naheliegend - keinesfalls der Lask Linz, sondern vielmehr Real Madrid an. Molto Bombastico halt. Also, Tickets checken und die Zukunft des Stoner Rock schon heute erleben!